Inklusive Bildung

Differenzierung:

Insbesondere in homogenen Lerngruppen sind verschiedene Differenzierungsformen unabdingabr. "Alle Schüler/-innen einer Klasse arbeiten gemeinsam an einem Thema". Eine Differenzierung erfolgt durch unterschiedliche Akitvitäten in den verschiedenen Arbeitsphasen. Diese Aktivitäten orientieren sich an den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler/-innen und folgen dem E-I-S Prinzip (enaktiv, ikonisch und symbolisch). Über diese Form der Differenzierung sollen die Schüler in der Regel an die gleichen Leistungsanforderungen herangeführt werden. Werden Schüler aufgrund ihrer besonderen Förderbedürfnisse zieldifferent unterrichtet können die Leistungsanforderungen von denen der Regelklasse abweichen. Formen der inneren Differenzierung (Binnendifferenzierung) können sich auf die unterschiedliche Bearbeitung des Themas beziehen; sie lassen aber auch Spielraum für eine mögliche nachgehende Differenzierung (Wiederholungen und Zusatzübungen). Eine äußere Differenzierung  ist temporär möglich, wobei die Binnendifferenzierung im Vordergund steht. Unterrichtsformen wie Projektarbeit, Freiarbeit, Wochenplanarbeit etc. ermöglichen Differenzierungswege für schwache Schüler, aber auch für Schüler mit besonderer Begabung. Die Fachleistungsdifferenzierung mit Grund- und Erweiterungskursen stellt eine weitere, zusätzliche Form der Differenzierung an Regelschulen dar.

Viele Schulbuchverlage haben die Situation erkannt und bieten schulische Lehrwerke in differenzierter Form. Diese Differenzierungsangebote erleichtern die unterrichtliche Praxis und tragen der heterogenen Schülerschaft Rechnung. Hinzu  kommt, dass viele dieser Lehrwerke Diagnosematerial an die Hand geben, um den individuellen Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler zu ermitteln, aber auch um auf dieser Grundlage gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.

Welche Formen der Differenzierung im Unterricht eingesetzt werden ist auch abhängig von den Teamstrukturen einer jeden Schule. (siehe ► Team-Teaching /Kooperation)

Literaturhinweise: Bönsch, M.: Heterogenität und Differenzierung.


 

►Förderplanung:


 

Individuelle Förderung:

• Individuelle Förderung durch Kooperatives Lernen


 

►Teamteaching / Kooperation:

Voraussetzung:

der gemeinsame durchgeführte und geplante Unterricht wird vom gemeinsamen Gedan­ken der Inklusion und der Idee eines guten Unterrichts getragen (vgl. Meyer*)

• Kooperative Lernbegleitung der Lernprozesse

• findet mehrheitlich im gleichen Klassenzimmer statt (alle arbeiten am gleichen Thema- mit variablen Lernwegen)

• wird von Fachlehrer und Förderlehrer getragen und evaluiert

• basiert auf einem humanistischen Menschenbild...

 Mögliche Kooperationsformen:

1.Lehrerin und Beobachterin ("one teach, one observe"): Eine der Lehrpersonen übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere beobachtet.

2.Lehrerin und Helferin ("one teach, one support"): Eine der beiden Lehrpersonen übernimmt
die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere unterstützt Schülerinnen bei ihrer Arbeit, bei
der Regulation ihres Verhaltens, bei der Verwirklichung ihre kommunikativen Absichten usw.

3.Stationsunterricht ("station teaching"): Der Unterrichtsinhalt wird in zwei Bereiche aufgeteilt.
Es werden zwei Gruppen gebildet, die zuerst von der einen, dann von der anderen Lehrerin
unterrichtet werden.

4.Parallelunterricht ("parallel teaching"): Jede Lehrerin unterrichtet eine Klassenhälfte, beide
beziehen sich auf dieselben Inhalte.

5.Niveaudifferenzierter Unterricht ("alternative teaching"): Eine Lehrperson führt die
Unterrichtsstunde durch; die andere bietet zusätzliches Material und differenzierte Hilfen für diejenigen Schülerinnen an, die den Stoff so nicht bewältigen können.

6.Zusatzunterricht: Während eine Lehrerin den Unterricht durchführt, bietet die andere zusätzlich Materialien und differenzierte Hilfen für schwache Schüler an.

7.Gemeinsamer Unterricht ("team teaching"): Regelschullehrerin und Sonderpädagogin führen den Unterricht mit allen Schülerinnen gemeinsam durch. Das kann heißen, dass sie gemeinsam oder abwechselnd die Führung übernehmen.

aus: Lütje-Klose, B. /Willenbring, M. (1999): Reflexionsinstrumente für kooperativ arbeitende Teams. In: Behindertenpädagogik H. 38, S. 2-31

 

* Hilbert Meyer: Was ist guter Unterricht. Berlin 2004


 

Thomas Masyk
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